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Montag, 7. Oktober 2013
Wie kommt man als Frau zur Informatik ?
snowbee, 02:55h
Diese Frage habe ich schon oft gestellt bekommen, und das, obwohl das Studium noch nicht einmal richtig angefangen hat. Meistens gebe ich dieselbe Antwort:
„In der Oberstufe wollte ich Chemie loswerden, und musste dafür Informatik machen. Überraschenderweise hat es mir dann irgendwie Spaß gemacht.“
Dann schauen die Meisten ein wenig irritiert, geben dann einen Laut der Erkenntnis von sich und sind zufrieden. Zugegeben, das ist die aller-abgespeckteste Version.
Ich denke, das alles hat ein wenig früher angefangen, im zarten Alter von vielleicht zehn Jahren. Damals war ich stolze Besitzerin eines blau-gelben Tamagotchis, der ersten Generation, die man mit dem Internet 'verlinken' konnte. Eines Tages fiel mir das Tierchen aus der Hand, und der Display knackte in der Mitte durch. Ansonsten schien es noch zu funktionieren, also schrieb ich (mit der Hilfe meines Vaters) eine E-Mail an BANDAI und schilderte darin mein Problem, in der Hoffnung, vielleicht das Tamagotchi einschicken zu können, damit es repariert werden würde.
Keine Woche später lag in unserem Briefkasten ein dick gepolsterter Umschlag. Statt einer Adresse für eine mögliche Reparatur hatte man mir ein Ersatz-Display zugesandt. Sogleich schnappte ich mit das invalide Spielzeug, den Umschlag und einen von Papas Schraubendrehern und verkroch mich in meinem Zimmer.
Bäuchlings auf dem Teppich liegend entfernte ich zunächst die große Klappe. Das kannte ich schon, dahinter verbarg sich die Knopfbatterie. Mit dem Lösen der nächsten Schrauben offenbarte sich mir allerdings eine bis dahin völlig unbekannte Welt: Die Platine meines Haustieres. Ich war fasziniert von der grünen Platte mit den goldenen Linien, wusste nicht, was wofür war, und konnte mir einfach nicht vorstellen, wie dieses grüne Ding meinem Haustier (es war ein Mamechi) Leben einhauchen konnte. Das Display war dann schnell ausgewechselt, Schrauben, Platine und Plastikverkleidungen wieder an Ort und Stelle, und der weiße Hase mit den schwarzen Ohren hoppelte wieder fröhlich über den Bildschirm.
Das ist wahrscheinlich der Anfang einer langjährigen Liebe zu Platinen, und zu allem Technischen gewesen. Es war wohl so, wie man zu dem meisten Dingen kommt: Zufall.
In meinem Fall möchte ich der Spielzeugfirma BANDAI danken, die mich vom rechten Pfad der femininen Tugend abbrachte und in den Sumpf einer Männerdomäne trieb.
(Im allerpositivsten Sinne gemeint ♥)
„In der Oberstufe wollte ich Chemie loswerden, und musste dafür Informatik machen. Überraschenderweise hat es mir dann irgendwie Spaß gemacht.“
Dann schauen die Meisten ein wenig irritiert, geben dann einen Laut der Erkenntnis von sich und sind zufrieden. Zugegeben, das ist die aller-abgespeckteste Version.
Ich denke, das alles hat ein wenig früher angefangen, im zarten Alter von vielleicht zehn Jahren. Damals war ich stolze Besitzerin eines blau-gelben Tamagotchis, der ersten Generation, die man mit dem Internet 'verlinken' konnte. Eines Tages fiel mir das Tierchen aus der Hand, und der Display knackte in der Mitte durch. Ansonsten schien es noch zu funktionieren, also schrieb ich (mit der Hilfe meines Vaters) eine E-Mail an BANDAI und schilderte darin mein Problem, in der Hoffnung, vielleicht das Tamagotchi einschicken zu können, damit es repariert werden würde.
Keine Woche später lag in unserem Briefkasten ein dick gepolsterter Umschlag. Statt einer Adresse für eine mögliche Reparatur hatte man mir ein Ersatz-Display zugesandt. Sogleich schnappte ich mit das invalide Spielzeug, den Umschlag und einen von Papas Schraubendrehern und verkroch mich in meinem Zimmer.
Bäuchlings auf dem Teppich liegend entfernte ich zunächst die große Klappe. Das kannte ich schon, dahinter verbarg sich die Knopfbatterie. Mit dem Lösen der nächsten Schrauben offenbarte sich mir allerdings eine bis dahin völlig unbekannte Welt: Die Platine meines Haustieres. Ich war fasziniert von der grünen Platte mit den goldenen Linien, wusste nicht, was wofür war, und konnte mir einfach nicht vorstellen, wie dieses grüne Ding meinem Haustier (es war ein Mamechi) Leben einhauchen konnte. Das Display war dann schnell ausgewechselt, Schrauben, Platine und Plastikverkleidungen wieder an Ort und Stelle, und der weiße Hase mit den schwarzen Ohren hoppelte wieder fröhlich über den Bildschirm.
Das ist wahrscheinlich der Anfang einer langjährigen Liebe zu Platinen, und zu allem Technischen gewesen. Es war wohl so, wie man zu dem meisten Dingen kommt: Zufall.
In meinem Fall möchte ich der Spielzeugfirma BANDAI danken, die mich vom rechten Pfad der femininen Tugend abbrachte und in den Sumpf einer Männerdomäne trieb.
(Im allerpositivsten Sinne gemeint ♥)
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