Samstag, 9. November 2013
Todes-Killerspinnen of Doom
Dass die Menschheit an einem Atomkrieg zugrunde gehen wird, ist für mich keine Schreckensvision, vielmehr eine Tatsache, mit der ich mich längst abgefunden habe. Die einzige Frage ist für mich nur noch, wann das erste Bömbchen fällt. Makabererweise habe ich schon Wetten abgeschlossen, wie viel Zeit uns noch bleibt.
Was mich eigentlich beschäftigt, ist die Frage, was nach diesem Tag 0 passiert. An und für sich hatten schon einige Arten ihre Chance: Fische ganz am Anfang, mit den Dinosauriern die Reptilien und mit den Menschen die Säugetiere. Also wären nach dem Tag 0 entweder die Insekten oder die Spinnentiere 'dran, finde ich. Schwer ist nur die Entscheidung.
Eigentlich tendiere ich zu den Insekten, einfach weil sie vielfältiger sind. Heuschrecken sind Pflanzenfresser, Ameisen Allesfresser und Gottesanbeterinnen Fleischfresser. Manche sind sehr flink, Andere können weit springen, wieder Andere können sich sehr gut tarnen. Sie können mit recht hohen Temperaturen fertig werden. Davon abgesehen können Kakerlaken den Tag 0 problemlos überleben, wenn nur Atomwaffen eingesetzt werden. Außerdem gibt es Studien, dass Strahlung das Wachstum von Tieren positiv beeinflussen kann. An der Größe der neuen herrschenden Rasse würde es also nicht scheitern.

Andererseits würde das gesicherte Nahrungsangebot an Insekten für die Spinnen (als reine Fleischfresser) sprechen. Wenn sie die Strahlung überleben würden, müssten sie nicht verhungern.

Anlass dieser Überlegungen war eine recht hitzige Diskussion, wie man Spinnen, die vor der Kälte flüchten, aus der Wohnung vertreiben kann. Todes-Killerspinnen of Doom sind eben resistenter; man bekommt nicht alle mit einer Fliegenklatsche klein ♥

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Samstag, 2. November 2013
Antisoziale Persönlichkeit (?)
So, die erste Woche Uni ist nun herum, es ist vielleicht an der Zeit für einen ersten Eindruck.
Man lernt schon allerhand merkwürdige Gestalten kennen; manche Herren der Schöpfung geben damit an, dass sie am Vorabend zu viel getrunken hätten und jetzt einen schrecklichen Kater hätten. Andere brüsten sich damit, dass sie schon im zarten Alter von 15 Jahren ihren ersten Computer zusammen gebaut hätten. Wieder Andere verkünden, dass sie sich einen zweiten Computer extra für die Uni gekauft haben. Und natürlich der Klassiker, wer hat das neueste Produkt mit angenagtem Apfel.
Wer hat den Größten, den Schönsten und den Längsten. Es ist ein Spektakel, wie man es sonst nur im Zoo erlebt, wenn im Pfauengehege die Räder geschlagen werden. Wen will man damit beeindrucken, wenn man alle unter den Tisch saufen kann oder Unsummen für einen zweiten Rechner ausgibt, wenn man mit dem Ersten vielleicht sehr gut ausgekommen wäre? Vor allem, welche Relevanz hat das für das Studium? Ich behaupte einfach mal frei in den Raum hinein, dass diese Menschen die Ersten sind, die das Studium abbrechen. Weil sie sich falsche Vorstellungen gemacht haben, Schwerpunkte falsch setzen oder verkatert in den Vorlesungen vor sich hin vegetieren. Von ihnen halte ich tunlichst Abstand.

Putzig war auch eine Begegnung neulich am Bahnsteig, mich sprach eine ehemalige Mitschülerin an. Sie studiere Sportmedizin, pendele im Moment noch zwischen zwei Städten und empfinde die Vorbereitungskurse als eigentlich gar nicht so schwer. Und was ich studiere, wo ich wohne und wie es mir so bis jetzt gefalle.
Man muss vielleicht dazu sagen, dass wir zwar im selben LateinLK waren, aber nie irgendetwas miteinander zu tun hatten. In der Schule ging man wortlos aneinander vorbei, und auch in der Stadt tauschte man noch nicht einmal ein Lächeln als Zeichen des gegenseitigen Erkennens aus. Und jetzt auf einmal trifft man sich im Bahnhof und sie kaut mir ein Ohr ab. Entsprechend einsilbig habe ich geantwortet; die Tatsache, dass wir uns in derselben Uni quälen, macht uns noch lange nicht zu Leidensgenossinnen, zumal sie in einem völlig anderen Fach unterwegs ist, wir uns also effektiv kaum im Alltag sehen werden. Das im Bahnhof war in meinen Augen nun ausgesprochenes Pech.

Bin ich zu antisozial eingestellt, dass ich bewusst zu Personen Abstand wahre? Dass ich nicht 'everybodys darling' sein möchte und mich weder im Suff noch in Basteleien verlieren möchte? Nicht auf der Suche nach einer 'bestesten Freundin foa ewaaa' bin?
Ich habe diese Woche die Tendenz zum Abbruch deutlich bei mir selbst bemerkt, vor allem durch die eher mathematischen Blöcke. Wenn ich jetzt schon – bei den Grundlagen – Schwierigkeiten habe und mit dem Nacharbeiten kaum hinterher komme, wie kann ich mir dann Zeit für eine der unzähligen angebotenen Kneipentouren nehmen?

Btw Jungs, gebt es auf. Ich habe den Längsten ♥

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Montag, 14. Oktober 2013
Wer noch Single ist...
… dem empfehle ich uneingeschränkt Studiengänge, in denen man selbst zu einer Minderheit gehört. Die Chance, von einem Mit-Studi des anderen Geschlechts angequatscht zu werden, ist deutlich erhöht. Tatort: erster Tag des Informatik-Vorkurses, erste Übung zu unserer ersten Vorlesung, die vor der Mittagspause stattfand.
Ich betrat als eine der Letzten den Raum, in der ersten Reihe links waren noch zwei Plätze frei, gegenüber des Tisches, wo … naja, in der Schule war es der Tisch für den Lehrer. Hinter mir betrat ein rothaariger junger Mann als letzter Studi den Raum, setzte sich neben mich, die beiden HiWis – HilfsWIssenschaftliche Assistenten – verteilten Zettel mit Aufgaben und setzten sich danach gegenseitig in einem Spiel zu. Ich persönlich tippe auf Star Craft, aufgrund der häufigen Klicks.
Die Aufgaben zwangen uns dazu, sich mit dem Sitznachbarn zu befassen, da wir laut Blatt unseren Algorithmus an ihm testen sollten. Wie es eben so passiert, bleibt man nach der Aufgabe im Gespräch, löst die nächste Aufgabe gemeinsam und erzählt nebenbei, ohne wirklich Wichtiges von sich zu geben. Plötzlich wechselt er das Thema à la Holzhammer:

„Wollen wir zusammen etwas essen gehen?“
Gut, stelle ich mich einfach einmal naiv-dumm, und behalte mein Lächeln bei.

„Sorry, ich habe vorhin schon etwas in der Mensa gegessen.“ Er ist ja eigentlich ein ganz nettes Kerlchen, und zusammen mit dem Mädchen, das ich vorhin in der Vorlesung kennengelernt habe, könnten wir morgen in der Mensa etwas zu uns nehmen. Unverbindlich. Als Freunde.

„Nein, ich meine, so richtig zusammen essen...“
Anscheinend hat er den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden. Man muss dazu sagen, dass er rote Haare hatte (wofür er nichts kann, ich weiß), er sich noch nicht einmal vorgestellt hatte...

„Tut mir leid, ich habe schon einen Freund.“
… und anscheinend absichtlich das einzige Schmuckstück, das ich trug, missinterpretiert hat. Oder übersehen. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass er den schmalen silberfarbenen Reifen, der an meinem rechten Ringfinger steckte, übersieht, wenn er rechts von mir sitzt?
„Ach so, okay. Dein Freund kann sich echt glücklich schätzen.“
Und was hat der sich glücklich zu schätzende Freund gemacht, als ich ihm davon erzählt habe? Gelacht hat er. Er solle nicht beneidet werden, er wolle Mitleid haben, dass er mich ertragen muss.
Für so einen habe ich ein kostenloses Essen abgelehnt...

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